So wird das edle Gewürz angebaut
Die Vanillepflanze, welche zu den Orchideengewächsen gehört, benötigt für ein optimales Wachstum ein ein warm-tropisches Klima mit gleichmäßigen Niederschlagsmengen und viel Schatten. Angebunden an Stützpflanzen oder Pfählen kann die Vanille mehrere Meter in die Höhe wachsen. Bis an der Pflanze das erste Mal die edlen Schoten geerntet werden können, müssen jedoch meist mehrere Jahre vergehen.
Ursprünglich stammt die edle Pflanze aus Mexiko, wo sie von heimischen Kolibriarten bestäubt wurde. Da es diese jedoch in anderen Teilen der Welt nicht gibt, muss jede einzelne Blüte per Hand bestäubt werden. Und dabei müssen die Bauern sehr schnell sein, denn die Vanilleblüte verblüht bereits nach wenigen Stunden wieder.
Sind die Blüten bestäubt, benötigt es circa 9 Monate bis die edlen Schoten geerntet werden können. Naht die Erntezeit, müssen die Vanillebauern auf der Hut sein - durch die hohen Vanillepreise stehen Diebstähle auf den Plantagen auf der Tagesordnung. Manche Bauern treibt dies dazu die Vanille deutlich eher zu ernten, worunter neben der Größe der Schoten in erster Linie der Geschmack und das Aroma leidet.
Sind die Schoten dann erst einmal geerntet, werden sie kurz mit heißem Wasserdampf behandelt, damit sie nicht weiter reifen. Anschließend werden die Schoten in riesigen Tüchern eingewickelt. Dadurch fermentieren die Schoten und erhalten die uns bekannte bräunliche Farbe. Anschließend wird die Vanille über Wochen abwechselnd in Schatten und Sonne getrocknet.
Durch diesen Prozess wird im inneren der Schote das wichtige Vanillin produziert, was ausschlaggebend für den charakteristischen Geschmack der Vanille ist.
Zuletzt werden die Vanilleschoten noch zu Bündeln verpackt und finden dann den Weg in die ganze Welt.
Daran erkennen Sie qualitativ hochwertige Vanille
Die Unterscheidung zwischen guter und minderwertiger Ware ist bei Vanille leider nicht so einfach, wie es vielleicht bei anderen Gewürzen der Fall ist. Dennoch gibt es einige Punkte auf die Sie beim Kauf achten sollten:
Beim Kauf von ganzen Vanilleschoten sollten Sie zunächst auf Größe und Trocknungsgrad achten. Hochwertige Vanilleschoten sind nicht gebrochen und sind weder zu dünn und vertrocknet, noch zu dick. Sollten sich am äußeren der Vanille kleine, zuckerähnliche Kristalle befinden ist das kein Indiz minderwertiger Ware, sondern eher ein Zeichen hoher Qualität - Diese Vanilleschoten enthalten das meiste Vanillin und haben somit auch das größte Aroma.
Bevorzugen Sie bereits gemahlenes Vanillepulver ist die Differenzierung deutlich schwieriger. Hier lohnt sich aber ein Blick auf die Zutatenliste, denn teilweise werden dem Pulver noch Stoffe wie Zucker, oder Aromen zugesetzt.
Letztlich sollten Sie sich bei der Vanilleauswahl schlichtweg auf Ihre Nase und Ihren Geschmack verlassen, denn: Wer einmal qualitativ hochwertige Bourbon Vanille probiert hat, wird sie jederzeit von minderwertiger Ware unterscheiden können.
Die Verwendung von Vanille - Das sollten Sie dabei beachten
Hierzulande wird die Vanille fast ausschließlich für Süßspeisen verwendet. Die Klassiker sind Vanillepudding und Vanillesauce. Jedoch kann auch dabei eine ganze Menge falsch gemacht werden. Die Vanilleschote sollte dafür zuerst der Länge nach eingeschnitten und anschließend mit der Messerrückseite oder einem kleinen Löffel ausgekratzt werden. Doch nicht nur das Vanillemark sollte mit in die Süßspeise kommen - auch die ausgekratzte Schote enthält noch viele Aromen und sollte deshalb ebenfalls mit dem Gericht aufgekocht werden.
Wer etwas experimentierfreudiger ist, kann die Vanille auch in herzhaften Gerichten einsetzen. Besonders orientalische Gerichte lassen sich perfekt mit der Schote verfeinern. So können Sie beispielsweise etwas Vanille zu Ihrem Curry geben oder eine leckere Suppe mit der Schote verfeinern.
Sollten Sie doch einmal nur das Mark benötigen und die Schote übrig haben, lässt sich daraus ein aromatischer Vanillezucker herstellen. Hierzu geben Sie die Schote einfach zusammen mit einer ordentlichen Portion Zucker in einen Mixer und zerkleinern alles für ein paar Sekunden.